Das war’s – für dieses Mal
Es war heiß, aber wenigstens trocken. Das Bike Navy 2023 litt gelegentlich unter den Temperaturen, durfte unterm Strich aber als gelungen gelten. „Ich bin total glücklich“, meinte Christian Stoll. Der Veranstalter verschwieg allerdings nicht, dass es zu einem Unfall gekommen war, als zwei Starter auf der Zufahrt zur Start- und Landebahn des Marine-Flughafens kollidierten. „Es soll nicht so schlimm sein, wie zunächst befürchtet wurde – ich wünsche der Teilnehmerin alles Gute“, meinte Stolli und vergab dem diesjährigen Durchgang deshalb nur das Prädikat „fast perfekt“. Das „Familiäre“ habe das Bike Navy aber einmal mehr dominiert, und so dürften die allermeisten der rund 350 Teilnehmer und Teilnehmerinnen die „tolle Atmosphäre“ genossen haben.
Einer der rundum zufriedenen Starter war zweifellos Broder Nielsen, Kapitän zur See und Kommandeur der Marine-Flieger in Nordholz. Er war nach der großen Ausfahrt am Samstag auch am Sonntag aktiv, nämlich im 2er-Team über 20 Kilometer, jeweils eine Runde begleitet durch die Bike Navy-Profis Olaf Pollack und Björn Schröder. „Ich hatte ziemlich viel Spaß, aber die Laktatwerte gingen gegen Ende schon in den sauren Bereich“, räumte Nielsen lächelnd ein. Den Spaß vermochten ihm die Anstrengungen also nicht zu nehmen. Es galt ja, eine ganz neue Erfahrung zu machen. „Die Start- und Landebahn erscheint aus dem Flugzeug relativ schmal, aber wenn man drauf fährt, hat man viel Gestaltungsraum – das ist schon cool“, so Broder Nielsen. Besonders der inklusive Charakter des Bike Navy mit Profis auf der einen und Kids-Rennen auf der anderen Seite hat es dem Kommandeur angetan: „Das gibt dem Ganzen ein tolles Flair.“
Das Flair gefiel auch Nico Appendino, der gemeinsam mit Justin Büsing, Nino Kinder und Marat Khaidarov das Team der Fischtown Pinguins stellte. Allerdings: Der Eishockey-Star empfand die Teilnahme am 20-Kilometer-Einzelrennen schon als „anstrengend und fordernd“. Das bedeutet aber nicht, dass Nico Appendino nichts mehr mit dem Bike Navy zu tun haben möchte. Im Gegenteil. Im nächsten Jahr möchte der DEL-Verteidiger am Samstag über 50 Kilometer antreten: „Dann bringe ich aber mein eigenes Rad mit.“ Mit dem eigenen Rad angereist war dagegen Olaf Pollack. „Die Strecke ist sehr beeindruckend mit ihrer endlosen Landebahn, man kommt sich fast schon verloren vor“, meinte der Bike Navy-Profi nach seiner Premiere. Da es ihm „sehr gut gefallen“ hat, wird sich Olaf Pollack den Termin des Bike Navy 2024 ganz bestimmt notieren. Er möchte schließlich auch im kommenden Jahr dabei sein.
Das gilt sicher auch für Falko Toetzke. „Die Strecke kannte ich vom Radfahren, aber beim Laufen wirkt das unglaublich groß, die Start- und Landebahn läuft ja gefühlt bis zum Horizont“, fand der Laufexperte von der Küste. Seine Einschätzung war schon deshalb von großer Bedeutung, da der Bike Navy Run in diesem Jahr erstmalig ins Programm aufgenommen wurde. Da wollten die Veranstalter natürlich wissen, wie die Premiere angekommen ist. Geht es nach Falko Toetzke, steht einer erfolgreichen Zukunft der Läufe auch nichts im Weg: „Das wird sich rumsprechen, und dann werden wir die Marke von hundert Läufern im nächsten Jahr locker knacken.“
Eindrücke vom Sonntag:
Quelle: Bike Navy