Foto: Christian Stoll – Quelle: Bike Navy
„Das soll uns erst einmal einer nachmachen“
Christian Stoll zum Bike Navy
Am Wochenende des 9./10. Juli wird es wieder ernst: Dann geht auf und am Marine-Flughafen in Nordholz das Bike Navy über die Bühne. Mittendrin als Veranstalter ist Christian Stoll. Er blickt mittlerweile auf eine rund 20-jährige Erfahrung in der Organisation von Radsport-Events zurück und hat natürlich auch eine ganze Menge über den aktuelle Wettbewerb erzählen.
Christian Stoll, Sie werden am 9./10. Juli zum dritten Mal das Bike Navy in Nordholz verantworten. Macht’s noch Spaß?
Christian Stoll: Es macht immer mehr Spaß, wir haben die Veranstaltung ja ganz bewusst ausgeweitet in diesem Jahr. Der Aufwand ist größer. Aber es macht umso mehr Freude zu sehen, wie das Bike Navy wächst.
Sie haben bislang eigentlich überall Events dieser Art organisiert, an der Ostsee und an der Nordseeküste. Warum jetzt eigentlich Nordholz?
Der Kurs hier ist einfach einmalig. Ich fahre ja selber Rad, auch bei Sportveranstaltungen. Deshalb weiß ich, was es bedeutet, mal auf einer Start- und Landebahn unterwegs zu sein. Und das Bike Navy läuft über den größten Militärflughafen Deutschlands, der extra für uns stillgelegt wird. Ich bin unheimlich stolz darauf, dass es uns gemeinsam mit der Bundeswehr gelungen ist, das Rennen auf diesem Gelände zu realisieren. Wir haben einen Vertrag bis 2025 mit einer Option für fünf weitere Jahre. Es ist sehr gut möglich, dass wir lange in Nordholz bleiben.
Die Veranstaltung tritt in diesem Jahr mit vielen Neuerungen an. Befindet sich das Bike Navy im stetigen Wandel?
In jedem Fall. Es wäre auch nicht gut, wenn wir uns nicht weiter entwickeln würden. Wir haben in diesem Jahr die Schwerpunkte Inklusion und Schulwettbewerb gesetzt, daneben gibt es die drei Ausfahrten am Samstag sowie die Möglichkeit, eine Schnupper-Runde auf dem Flughafen zu drehen, genannt Fun – Bike Navy Open. Damit ist viel Arbeit verbunden, aber es macht Spaß – uns und am Ende auch den Teilnehmern.
Sie sprechen die Schnupper-Runde an. Welchen Zweck hat das Bike Navy Open?
Es soll den Leuten den Respekt vor der Strecke nehmen. Da kann sich jede und jeder einmal ausprobieren, allein der Wind auf dem weitläufigen Flugfeld ist ja enorm. Ich sage immer: Was die Berge im Süden sind, ist der Wind im Norden. Die Schnupper-Runde ermöglicht aber auch 10-Kilometer in ganz entspannter Fahrt. Daneben ist es ja eine einmalige Gelegenheit, sich den Flughafen mit seinen 64 Hektar anzugucken. Ich mache das jedes Jahr aufs Neue und bin beeindruckt von der Landschaft, den Gebäuden und all den verschiedenen Fluggeräten, die es dort zu entdecken gibt.
Welche Erfahrungen aus dem Vorjahr sind in die Organisation der aktuellen Veranstaltung eingeflossen?
Wir mussten den Start/Ziel-Bereich verbessern, deshalb stand dort insgesamt der Service im Vordergrund, auch hinsichtlich der Gastronomie. Da ging es um viele Kleinigkeiten. Die Qualität für Teilnehmer und Besucher macht jetzt einen gewaltigen Schritt nach vorn.
Woran denken Sie?
Etwa an den großen Bildschirm, der nun Bilder von der Strecke direkt in den Start/Ziel-Bereich überträgt. Das wird den Unterhaltungsfaktor der Besucher deutlich steigern. Daneben bieten wir ein Gewinnspiel an, zu dessen Preisen diesmal allein fünf Fahrräder zählen, und auch die Gastronomie wird ein besseres Angebot bereithalten.
Was die Strecke betrifft, setzen sie vermutlich auf Altbewährtes, oder?
Ja, da würde ich nie etwas verändern wollen. Die eigentliche Strecke ist state of the art. In diesem Jahr haben wir den Gravel-Bike-Parcours allerdings deutlich aufgewertet, er führt nun über eine tolle Schleife durch den Wald des Kasernengeländes. Daneben haben wir Quantität und Qualität der Bike Navy-Profis noch einmal verbessert. Diesmal treten allein sechs Goldmedaillengewinner an. Das soll uns erst einmal einer nachmachen. Wir sind auch mächtig stolz darauf, einen wie Andre Greipel zu verpflichten. Das war nur möglich, weil wir uns so lange kennen und ich schon Kontakt zu ihm hatte, als er noch kein Topfahrer war. Und ich freue mich dann darüber, dass sich unsere Profis so freuen über das Wiedersehen. Das ist ein einziges Get together.
Eine besondere Bedeutung nimmt daneben die Spendenaktion ein. Warum liegt sie Ihnen so am Herzen?
Ich persönlich lebe auf der Sonnenseite des Lebens, kenne aber auch die dunkle Seite. Dort sind manche Menschen ausschließlich zu Hause, und die brauchen unsere Hilfe.
Die Spendensumme aus diesem Jahr geht deshalb an die Schulen des Landkreises und an das Projekt Lebensraum Kind, das Familien mit schwerstbehinderten Kindern unterstützt.