Quelle: Bike Navy
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Quelle: Bike Navy
Quelle: Bike Navy
Bis zum 8./9. Juli 2023
Das Bike Navy 2022 ist Geschichte
Die Organisation des Bike Navy 2022 nahm einige Monate in Anspruch. Innerhalb eines Wochenendes ging die Veranstaltung dann über die Bühne. Sie sorgte für guten Sport, viel Spaß und eine ganze Menge Unterhaltung. Daneben wurden unzählige Geschichten geschrieben, große wie kleine. Sie handeln natürlich ganz wesentlich von Menschen. Sie machen das Bike Navy am Ende ja aus.
Etwa Andre Greipel, der prominenteste Teilnehmer unter vielen bekannten Gesichtern. Der bis zu seinem Karriereende im vergangenen Jahr zur Weltspitze zählende Sprinter war extra früher aus Köln angereist, um das „Klassentreffen“ mit seinen alten Kollegen gebührend feiern zu können. Nachdem er das Bike Navy zum ersten Mal erlebt hatte, gab es ein Lob für die Organisation. „Das ist eine sehr schöne Veranstaltung“, meinte Greipel nach seiner letzten Fahrt im siegreichen Vierer der Bike Navy-Profis. Dass Andre Greipel (Topsprinter auf der Straße) zuvor den vielbeachteten Sprint gegen Rene Enders (Topsprinter auf der Bahn) in drei Durchgängen knapp verloren hatte, vermochte die Laune nicht zu trüben. „Rene geht ab wie eine Rakete“, meinte der Greipel lachend. Dabei fand sein Kollege Björn Schröder, es sei womöglich eine gute Idee, die beiden Sprinter mal mit den gleichen Rädern auszustatten. „Ich wäre gespannt, was dabei heraus kommt“, so „Schrödi“. Vielleicht kommt es dazu im nächsten Jahr. „Ich komme wieder“, unterstrich Andre Greipel jedenfalls.
Kathrin Denecke hatte ebenfalls ihren Spaß, auch wenn ihre Leistung in diesem Jahr nicht ganz an jene des Vorjahres heranreichte. „Es war diesmal sehr windig und anstrengend“, meinte der Stammgast des Bike Navy. Denn wenn das Bike Navy startet, ist Kathrin Denecke nicht weit. Dabei weiß die Rollstuhlfahrerin die Besucher regelmäßig zu beeindrucken. Nachdem sie am Vortag über die 50 Kilometer-Ausfahrt entlang der Wurster Nordseeküste gegangen war, legte Denecke am Sonntag noch einmal 20 Kilometer auf dem Marine-Flughafen nach. „Darunter mache ich es nicht“, sagt die Handbikerin bestimmt. Ihr ist es zu verdanken, dass die Zeitmessung in diesem Jahr barrierefrei war, und bereits jetzt steht fest, dass Kathrin Denecke auch 2023 mit von der Partie sein wird. „Dann wünsche ich mir aber weniger Wind“, sagt sie lachend.
Der Wunsch von Jens Wöhlert, dem Sportlichen Leiter des Bike Navy, lässt sich nicht schwer erraten: Wenn es am 8./9. Juli 2023 ähnlich gut läuft, dann ist er schon mal sehr zufrieden. „Ich bin ziemlich begeistert, dass unsere Themen aufgegangen sind“, so Wöhlert. Diese Themen, etwa die Inklusion, der Schulwettbewerb oder die Ausfahrten am Samstag, hatten alle einen ordentlichen Start zu verzeichnen. „Es war ein guter Anfang, denn bei der Vielzahl der Neuheiten haben viele Sachen doch gut funktioniert“, so Wöhlert. Dabei gefiel dem Sportlichen Leiter auch die „schöne Durchmischung“ der Rennen. Wie geplant hatte das Bike Navy die Hobby-Radler mit dem Klapprad ebenso angelockt wie die ambitionierten Fahrer mit den Rennmaschinen.
Für Begeisterung sorgte die Veranstaltung bei Detlef und Heike Creutzfeldt. Sie waren quasi als Sponsor erschienen, nämlich als Vertreter der Elbe Orthopädie und mit einem Stand auf der Besucherfläche. Aber eigentlich traten die Eheleute mit einer Mission an: Die Creutzfeldts haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Handicap das Radfahren zu ermöglichen. „Das ist zwar nur ein kleiner, aber wichtiger Bereich unseres Geschäfts“, sagt Detlef Creutzfeldt, und seine Frau Heike ergänzt: „Wir haben viele Familien zum Bike Navy eingeladen und sie nun erstmals richtig kennengelernt.“ Denn das war ja auch ein Teil der Veranstaltung in diesem Jahr: Erstmalig und mithilfe der Creutzfeldt wurden besonders Menschen mit Handicap angesprochen, um ihnen die Teilnahme zu ermöglichen. Und dabei sorgten deren Leistungen für große Augen unter den Besuchern. „Auch die Menschen ohne Handicap haben sich über ihre Teilnahme gefreut“, sagt Detlef Creutzfeldt. Er verspricht: „Nächstes Jahr werden es garantiert noch mehr.“
Dabei ist höher, schneller, weiter eigentlich gar nicht das Motto von Christian „Stolli“ Stoll. Der Veranstalter ist sehr bemüht, den familiären Charakter der Veranstaltung trotz einiger hundert Starter zu bewahren. Aber für mehr Menschen mit Handicap ist natürlich noch eine ganze Menge Platz. „Es hat mich berührt, wie die Leute das aufgenommen haben“, so Stolli. Er war nach der Veranstaltung schon mächtig stolz darauf, dass er sich vor der Veranstaltung so für die Teilhabe der Menschen mit Handicap eingesetzt hatte. „Wenn man Inklusion will, dann funktioniert das auch, man muss nur die Türen öffnen“, betont der Macher des Bike Navy. Mit Stolli über seine Highlights zu sprechen, ist abendfüllend. Neben der gelungenen Inklusion zählen auch der starke Auftakt mit den drei Ausfahrten am Samstag sowie der erstmalige Einsatz der Video-Wall mit Bildern von der Strecke zu seinen ganz besonderen Geschichten – und eben noch unzählige Storys mehr. Von einer anderen Seite erhielt Christian Stoll noch eine richtig gute Nachricht: Die Bundeswehr ließ den Organisator wissen, dass man die Option auf fünf weitere Jahre ab 2025 mit großer Sicherheit ziehen werde. „Wir bleiben offenbar länger in Nordholz“, kommentierte Stolli das ihm entgegengebrachte Vertrauen augenzwinkernd.