„Wir werden eine tolle Veranstaltung erleben“
Macher Christian Stoll zum Bike Navy 2023 im Interview
Am Wochenende des 8./9. Juli geht es wieder rund auf dem Marine-Flughafen in Nordholz: Das Bike Navy startet in seine vierte Auflage, und Christian Stoll ist als Veranstalter und Orga-Leiter mal wieder mittendrin im Geschehen.
Er blickt ja mittlerweile auf eine rund 25-jährige Erfahrung in der Organisation von Radsport-Events zurück und hat natürlich auch eine ganze Menge über das aktuelle Bike Navy zu erzählen.
Christian Stoll, fangen wir mal ganz einfach an: Wie ist der Stand der Vorbereitungen?
Christian Stoll: So, dass wir morgen anfangen könnten. Vor einigen Monaten hingen wir zwar ein bisschen, aber jetzt sind wir weiter als in den Vorjahren. Da spielt natürlich auch die Erfahrung der letzten Jahre eine Rolle. Wir sind jetzt 14 Tage vor unserer Planung, und das freut mich.
Ein gutes Stichwort: Haben Sie im Moment eigentlich noch die Zeit für eine gewisse Vorfreude auf das Bike Navy?
Ganz im Ernst: Ich wache manchmal frühmorgens auf und freue mich einfach. Das ist also definitiv so. Ich schreibe dann ganz früh schon Mails, weil mir noch etwas eingefallen ist, und empfinde das nicht als Belastung, sondern als Bereicherung. Ich habe auch das Gefühl, dass wir nach Monaten harter Arbeit eine ganz tolle Veranstaltung erleben werden.
Zu dieser Veranstaltung zählt nun auch der Bike Navy Run. Wieso wird jetzt auch gelaufen, und nehmen die Menschen diesen Wettbewerb an?
Das mit den Annehmen werden wir sehen. Ich habe jedenfalls einen Rat aus dem Team, nämlich von Katrin Toetzke und Dirk Wurzer, gern angenommen: Sie meinten, das sollten wir unbedingt machen. Das finde ich mittlerweile auch. Es werden vielleicht nicht gleich 500 Leute mitmachen, aber wir haben ein Fundament gelegt, auf dem wir aufbauen können. Ich bin da also ganz entspannt. Es wird sich schon noch herumsprechen, dass wir nun auch ein einmaliges Erlebnis für Läufer und Läuferinnen anbieten.
Besteht darin eigentlich Ihre größte Herausforderung: Das Bewährte bewahren und gleichzeitig immer auch etwas Neues einzuführen?
Ich glaube, dass man nie im eigenen Saft schmoren sollte. Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt, und es gibt vielleicht außer dem Duhner Wattrennen in der Region keine weitere Veranstaltung dieser Güte. Aber man darf nie sagen: Alles war super, und alles soll so bleiben. Es geht immer um den kritischen Blick. Wer müde wird und kein Feuer mehr hat, sollte besser aufhören.
Welche Neuerungen verdankt das Bike Navy denn dem kritischen Blick des Vorjahres?
Zum einen sicher das Catering. Wir haben einiges probiert in den letzten Jahren, waren aber nie wirklich zufrieden. Das haben wir dieses Jahr ganz anders im Griff. Wir brauchen auch keine Designermöbel, aber eine ansprechende Atmosphäre mit Speisen für jeden Geschmack und jedes Alter, auch für Kinder. Das ist jetzt alles viel harmonischer, auch die Optik im Start-Ziel-Bereich.
Das bislang männliche Team der Bike Navy-Profis wurde in diesem Jahr durch Petra Rossner und Dana Glöß ergänzt.
Ja, und das war wichtig. Der deutsche Frauenradsport ist schon lange sehr erfolgreich. Er hat aber – ähnlich wie die Fußballerinnen – nie die Anerkennung erhalten, die er verdient. Jetzt haben wir mit Petra und Dana zwei absolute Topstars.
…die den Jungs die Show stehlen werden?
Wenn es so wäre, hätte ich damit kein Problem. In jeden Fall sollten sich die männlichen Bike Navy-Profis besser warm anziehen (lacht).
Es heißt, das Bike Navy sei eine Veranstaltung für alle. Kommen auch alle zum Bike Navy?
Der ursprüngliche Gedanke ist weitgehend erfüllt, denn bei uns starten Kinder ebenso wie Senioren und Zeitfahrer ebenso wie Hobbyradler. Daneben bin ich sehr stolz darauf, dass wir mittlerweile auch große Schritte in der Inklusion unternommen haben und bedankte mich an dieser Stelle ganz besonders bei der Firma Elbe Orthopädie und der Familie Creutzfeldt. Über Jörg Hinrichs, den Kapitän der deutschen Invictus Games-Mannschaft, muss man ja eigentlich nicht mehr reden: Er dient wieder in Nordholz, und damit dient er allen als Vorbild. Ich freue mich aber auch über Kathrin Denecke, die seit der ersten Veranstaltung dabei ist und ebenso wie Jörg mit dem Rolli antritt. Daneben gibt es noch Robert Förstemann, der sich gerade gemeinsam mit dem Para-Sportler Thomas Ulbricht auf die Paralympics im kommenden Jahr vorbereitet. Und dann kommt diesmal auch mein alter Kumpel Andreas Beikirch, der an Parkinson erkrankt ist. Ich wollte ihn unbedingt und habe ihn motiviert. Nun hat er extra für das Bike Navy trainiert und wird zu meiner großen Freude dabei sein. Auch so ein Mann steht für gelungene Inklusion.
Als gelungen lässt sich sicher auch das Gewinnspiel bezeichnen, dessen Erlös in diesem Jahr an die DGzRS geht. Warum eigentlich?
Ich bin selbst Segler und weiß, wie wichtig die Arbeit der DGzRS ist. Sie ist ehrenamtlich, und wir sind an der Küste. Da fiel die Wahl weder mir noch unserem Supporter Michael Saft Spezialbau nicht besonders schwer.