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Im Interview: Broder Nielsen, Kommerdeur der Marineflieger in Nordholz

Interview mit Broder Nielsen, Kommandeur der Marine-Flieger in Nordholz

Bike Nay 2023 Fliegerkommandeur Broder Nielsen

Seit dem letzten Jahr ist Broder Nielsen der Kommandeur der Marine-Flieger in Nordholz. Der 59-Jährige steht am 8./9. Juli also vor seiner ganz eigenen Bike Navy-Premiere. Aber das passt schon ganz gut, sitzt der Kapitän zur See doch ohnehin regelmäßig auf dem Rennrad…

Herr Nielsen, nun dauert es nicht mehr lang, und dann startet das Bike Navy. Was erwarten Sie von Ihren ganz persönlichen „Einstieg“ in diese Veranstaltung?

Broder Nielsen: Ich erwarte erst einmal ein hoffentlich fröhliches Sportfest, das als etwas Besonderes in Erinnerung bleibt. Normalerweise haben Flugplätze ja etwas Geschlossenes. Wir öffnen uns, damit wir den Menschen die Faszination Fliegen näher bringen können. Es wäre schön, wenn diese Veranstaltung über Jahre zu einem Magneten werden könnte.

Von dem dann auch die Bundeswehr profitiert?

Es ist ein Puzzlestück, um ein Interesse an der Marine zu wecken. Man muss raus aus seiner Blase und die Marineflieger über die Grenzen der Wurster Nordseeküste hinaus bekannt machen.

Wie bringen sich die Marineflieger ins Bike Navy ein?

Wir stellen erst einmal eine absolut einzigartige Plattform mit der Start- und Landebahn, auf der sonst nur Kampfflugzeuge unterwegs sind. Daneben unterstützen wir die Veranstaltung mit Personal und Logistik. Ein weiterer Baustein ist: Wir wollen unseren Einsatz für Inklusion und Diversität mit der Beteiligung am Bike Navy unterstreichen. Dort ist jeder Sportler und jede Sportlerin willkommen.

Was haben Sie sich vorgenommen?

Ich werde auf jeden Fall auch sportlich dabei sein. Meine vom Marathon geschundenen Knie erlauben zwar leider keinen Start beim Bike Navy Run. Aber ich werde sowohl bei der Ausfahrt am Samstag als auch über 20 Kilometer am Sonntag antreten. Ich habe mein Kardio-Training ja längst auf das Rad verlegt. Daneben freue ich mich, die ein oder andere Prominenz auf dem Rad zu sehen. Das macht ja auch den Reiz aus.

Und ein Weg führt Sie sicher auch zum Stand der Invictus Games, die im September in Düsseldorf stattfinden?

Ich hatte die Inklusion ja bereits angesprochen, und wir haben mit Jörg Hinrichs den Kapitän des deutschen Invictus-Teams. Da mache ich gern auf dieses Thema aufmerksam.

Jörg Hinrichs ist ein gutes Stichwort: Er verletzte sich vor rund zwei Jahren bei einem Sturz vom Baum und sitzt seitdem im Rollstuhl. Vor einigen Monaten kehrte Jörg Hinrichs allerdings in seinen Dienst in Nordholz zurück und besitzt nun dank seiner Aktivitäten in den Netzwerken einen hohen Bekanntheitsgrad. Er ist ein leuchtendes Beispiel, auch für Inklusion, oder?

Nicht nur für die Inklusion. Er ist ein Vorbild für viele. Ich bewundere ihn für seine Kraft und seine Haltung, und ich bewundere ihn für seine Courage und seinen Optimismus, wie er mit diesem Schicksalsschlag umgeht. Er verdient den größten Respekt aller.